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Die Ehe war irgendwie schon immer da. Klar wissen wir, dass ganz ursprünglich der Neandertalerpapa der Neandertalermama mit dem Knüppel auf den Kopf gehauen hat, sie sodann in seine Höhle schleppte und beide fortan eine Gemeinschaft bildeten. Etwas später wurden dann in bedeutenden Gebäuden alle Ehen vor Gott geschlossen (kirchliche Trauung) und zwischendurch wurden die Töchter einer Familie dem Sohn einer anderen Familie versprochen, damit die eine Familie vom Rechtsgeschäft der Eheschließung überleben konnte. 

Natürlich im diesem einen Moment sollen eben die Eheringe ausgetauscht werden und das symbolisiert die Ewigkeit und die Liebe. Für die Braut wurde also Geld gezahlt. Punkt. Und obwohl Eheschließungen heute nicht mehr nötig sind, um das Überleben einer Familie zu sichern, ist die Eheschließung nach wie vor ein Rechtsgeschäft. Selten sind Gründe wie Standesansehen oder Erblinienerhaltung ausschlaggebend dafür, wenn Marie-Luise dem Felix ihr Jawort gibt. Rechtsgeschäft? Total unromantisch, oder?

Hinweis: Jegliche rechtlichen und soziologischen Hinweise und Erwägungen beziehen sich aus redaktionellen Gründen auf die Rechtslage und gesellschaftliche Strukturen in Deutschland, es sei denn, andere Länder/Ethiken/Gesellschaftsformen werden explizit benannt. 

Die folgenden Rechtsausführungen sind unverbindlich, ersetzen in keinem Falle eine Rechtsberatung für den Einzelfall, eine Haftung von uns entsteht für hier getätigte rechtliche Erläuterungen und Erwägungen nicht. Sollten Sie rechtliche Fragen zur Ehe-schließung, Namenswahl, Scheidung, zum Ehevertrag etc. haben, suchen Sie bitte einen Anwalt und/oder Notar Ihres Vertrauens auf.

Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) definiert den Begriff der Ehe nicht. Klar ist aber, in Anknüpfung an die christlich-abendländische Tradition ist unter Ehe nur die rechtlich verbindliche Lebensgemeinschaft zwischen Frau und Mann zu verstehen. Das Wort Ehe geht außerdem auf das althochdeutsche Wort ewa (Gesetz) zurück. Bereits so zeigt sich, dass die Ehe schon seit jüngster Zeit eine vertragliche oder bindende Beziehung zweier Menschen auf der Grundlage eines sittlich anerkannten oder niedergeschriebenen Gesetzes begründet.

Aus soziologischer Sicht ist die Ehe trotz der niedrigen Heiratszahlen und der stetig steigenden Scheidungen eine Institution, dessen Erhalt und Pflege für die meisten Menschen einer Gesellschaft Priorität hat. Die Ehe hat seit jeher eine wichtige gesellschaftliche Rolle gespielt. Partnerschaften, die nicht der moralischen Norm entsprachen, wurden und werden zumeist immer noch von der Gesellschaft in unterschiedlichem Maße diskriminiert und ausgegrenzt. 

Veranschaulichen lässt sich das beispielsweise an der Verachtung lediger Mütter im Mittelalter oder an der Diskriminierung homosexueller Paare, die bis heute nicht überall rechtlich und gesellschaftlich gleichgestellt sind. Es stellt sich etwa schon die Frage, weshalb die Ehe homosexueller Paare in Deutschland nicht auch als solche betitelt wird? Aber egal, wie sie nun genannt wird, die Ehe ist eine Institution der Sicherheit. Um sie herum wird von den meisten Paaren die Planung einer Familie realisiert. Sie ist insbesondere der Ruhepol des Privatlebens, ein Rückzugsort vor der fordernden und hektischen Arbeitswelt.

Das haben 1949 auch die Macher des Grundgesetzes, der Verfassung von Deutschland, erkannt, indem sie in Artikel 6 Abs. 1 GG normierten: Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.

Der Schutz der Ehe und Familie wird in Deutschland groß-geschrieben. Der Gesetzgeber kann diese Institution nicht einfach abschaffen. Wir Bürger haben ein Recht auf unsere Ehe.

Dieser Hochzeitsratgeber liegt mir ganz besonders am Herzen, nicht nur, da ich selbst seit rund zwei Jahren glücklich verheiratet bin. Ich würde mir wünschen, mehr Menschen könnten der Ehe wieder tieferes Vertrauen schenken. Während meines Jurastudiums durfte ich mich erstmals mit der Institution der Ehe auseinandersetzen, rechtlich und soziologisch. Deswegen möchte ich Ihnen natürlich auch einige rechtliche Überlegungen zur Ehe nicht vorenthalten, das hatten Sie sicher schon vermutet. 

Sie werden allerdings schnell merken: Die Ausführungen hierzu sind bitte mit einem Augenzwinkern zu lesen. Für ernsthafte, rechtliche Fragen, die eine Eheschließung mit sich bringen wird, suchen Sie bitte einen Notar und/ oder spezialisierten Anwalt Ihres Vertrauens auf. Fest steht, die Ehe hat in unserer Gesellschaft tiefe Wurzeln fassen können, aber auch Kritik und einen Rückgang der Heiratszahlen erfahren. Wenn man jedoch mit Ehepaaren der älteren Generation spricht, so schwören diese auf die Ehe und bedauern oft die Schnelllebigkeit heutiger Beziehungen - und auch Ehen. Umso mehr muss es heute jedem gestattet sein, das Prinzip Ehe zu hinterfragen, Vor- und Nachteile abzuwägen und auch eigene Erfahrungen in diesen Abwägungsprozess einfließen zu lassen. 

Der Hochzeitsratgeber soll hierbei Unterstützung leisten. Ich habe mich bemüht, zwischen herzzerreißender Romantik, Tradition, kritischen Fragestellungen, Alltag, ewiger Liebe und tagtäglichen Herausforderungen, denen sich ein Ehepaar gegenübersehen kann, einen Bogen zu spannen. Ansonsten darf ich Ihnen anvertrauen, dass ich in meinem Familien-, Freundes- und beruflichen Kreise zahlreiche Ehescheidungen miterleben durfte, bei denen ich zum größten Teil sicher war, die Paare hätten es schaffen können. Sie hätten ihre Ehe nicht aufgeben müssen. 

Warum eine Ehe zu Bruch gehen kann und was dagegen zu tun ist, soll jedoch nicht Schwerpunkt dieses Buches sein. Aber natürlich werden auch schwierige Zeiten in einer Ehe Vorkommen. Wie gesagt, ich für meinen Teil bin fest davon überzeugt, schwierige Zeiten sollen nicht der Grund sein, um eine Eheschließung auszuschließen oder den Glauben an diese Institution zu verlieren. Deswegen komme ich nicht umhin, mit einem Filmzitat zu beginnen, das romantischer und treffender den Glauben an die Ehe nicht beschreiben kann:

Ich garantiere, es werden auch schlimme Zeiten kommen, und ich garantiere, es kommt vor, dass einer von uns oder beide unbedingt aus dieser Sache raus will, aber ich garantiere auch, wenn ich dich nicht um deine Hand bitte, dann bereue ich das für den Rest meines Lebens. Denn ich weiß in meinem Herzen, du bist die Einzige für mich. 

Nun, liebe Freunde, lassen Sie sich einfangen von dem Zauber der Ehe und dem, was einer Eheschließung zumeist vorauseilt: einer unendlich romantischen, herzzerreißenden Verlobung.


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